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Hast Du einen (evtl. persönlichen) Bezug zur jüdischen Kultur und oder zu jüdischem Leben in Deutschland?

Etwas mehr als die Hälfte der Befragten antwortete:
Ich habe kaum oder keinen direkten persönlichen Bezug zur jüdischen Kultur oder zu jüdischem Leben in Deutschland

Einzelne Beiträge:

  • Mit einer jüdischen Freundin war ich mehrfach in Israel, auch im Kibbuz. Ich versuchte 3 Jahre lang Ivrit zu lernen, um die Menschen in Israel zu verstehen.

  • Beruflich: Vermittlung des Themas Antisemitismus und NS-Zeit, in diesem Zusammenhang führ(t)e ich zahlreiche Gespräche mit jüdischen Tübinger*innen

  • Ich kenne und schätze Jüdische Kultur (z.B. Literatur, jiddische Lieder)

  • Ich liebe jiddische Musik & mache sie auch selbst. Ich war einmal in Israel. Mein Mutterhaus steht in der Judengasse in Tübingen, der Hintergrund war auch schon Thema in meiner Kindheit

  • Ich interessiere mich für die jüdische Kultur und die Wurzeln des jüdischen Lebens.

  • Ja, seit ich halbwegs selbständig denken kann. In den letzten 10 Jahren habe ich mich intensiv politisch und kulturell (Geschichte, Philosophie, Theologie, Literatur, Musik usw.) mit dem Judentum befasst.

  • Ich besuche regelmäßig entsprechende Konzerte und sonstige Veranstaltungen und nehme auch an Führungen teil, die das Judentum thematisieren.

  • Was die Gegenwart anbetrifft, eher wenig, aber ich höre immer wieder die Sendungen des Deutschlandfunks zu jüdischem Leben heute. In der Vergangenheit habe ich als Schülerin mit ca. 16 Jahren durch ein Referat im Geschichtsunterricht zum Holocaust (den Ausdruck gab es damals in Deutschland noch nicht) begonnen, mich mit dem Antisemitismus, den Rassetheorien und ihren Ursprüngen und der systematischen Auslöschung der Juden im Dritten Reich zu beschäftigen. Während meines Politikstudiums habe ich die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus fortgesetzt, und über die Lektüre von Romanen und Dokumentationen bleibt das Thema weiter auf meiner Agenda.

  • Ich habe eine Bekannte, die sich - weil selbst jüdisch - viel mit der Thematik beschäftigt. Sie hat mit mir an der HFK in Bremen studiert. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft ist für Künstler*innen vermutlich oft Ausgangsbasis für ihr künstlerisches Schaffen.

  • Da ich evangelische Theologin bin, schon auf Grund meiner Beschäftigung mit der Bibel. Lange Jahre habe ich am Schiur der IRGW teilgenommen und dort auch Freunde gefunden.

  • Das Thema Erinnerungskultur beschäftigt mich schon seit ich Lehrerin bin.
    Auch hier liegt ein Ansatz von mir auf dem Aspekt, das einstmals durchaus mögliche alltägliche Miteinander christlicher und jüdischer Bürger*innen in Städten wie z. B. Laupheim oder Haigerloch den Zeiten der Verfolgung und Vernichtung gegenüberzustellen.
    Durch die Beschäftigung mit der jüdischen Geschichte/Literatur und den religiösen Bräuchen habe ich zeitweise einen sehr engen Bezug zum Thema gehabt. Ich besuche in der Regel keine Stadt ohne mich mit deren jüdischer Geschichte zu befassen und entsprechende Plätze aufzusuchen. Ich habe selbst schon oft Gruppen aus Schule und Referendariat an jüdische Lebensorte und/oder Orte der Verfolgung und Vernichtung geführt. Ich habe dafür auch mehrfach Zeitzeugengespräche organisiert.

  • In den frühen 1980er Jahren haben wir in München gewohnt, wo mein Mann als Wissenschaftler gearbeitet hat. Da waren wir bei einem jüdischen Kollegen zum Mittagessen eingeladen. Während des Essens haben uns die Gastgeber voller Ärger erzählt, dass ihre Kinder im Kindergarten Geschichten vorgelesen bekommen, in denen palästinensische Kinder und jüdische Kinder gemeinsam und gleichwertig zusammen spielen. Das hat die Beiden derart auf die Palme gebracht, sie fanden das unmöglich, da doch das jüdische Volk auserwählt sei. Das fand ich schon krass.

  • Zwischen 1991 und 2000 habe ich in Oak Park, Illinois gewohnt. In dieser Gemeinde leben viele verschiedenen Konfessionen zusammen, da kannten wir einige jüdische Familien. Das Zusammenleben war in dieser Gemeinde gut. Das hat auch damit zu tun, dass die Synagoge von Oak Park liberal ist. Im benachbarten River Forest, Ill. sieht das schon ganz anders aus! Meine Freundin Anne in Oak Park ist mit einem jüdischen Mann verheiratet, er geht nicht zur Synagoge, aber er fühlt sich durchaus als Jude. Er hat auch öfters bei Demos gegen die israelische Siedlungspolitik mitgemacht und macht sich darüber große Sorgen.

  • Ich habe keine wirklichen Berührungspunkte, aber als ich als Kind zu meiner Grundschule gebracht oder abholt wurde, sind wir immer an einer Synagoge vorbeigekommen. Ich weiß noch, dass irgendwann plötzlich Betonklötze vor dem Eingang aufgestellt wurden und in diesem Zusammenhang auch Sicherheitspersonal anwesend war. Als Kind habe ich das nicht ganz verstehen können, aber beunruhigend fand ich das trotzdem.

  • Beinahe wäre ich 2020/2021 über eine Freiwilligenorganisation nach Jerusalem gegangen und hätte dort ein Jahr im DEIAHL (Deutsches Evangelisches Institut für Altertum des Heiligen Landes) als Freiwillige gearbeitet – allerdings konnte das aufgrund der Covid – Pandemie nicht stattfinden. Das finde ich nach wie vor schade, denn ich kann mir wenig faszinierende Orte auf der Welt vorstellen – nicht nur wegen der aktuellen Konflikte, sondern wegen der Geschichte dieser Stadt.

  • Das Mitfeiern jüdischer Feiertage oder ein Gottesdienst in einer Synagoge sind großartige Erfahrungen.

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