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Konzept für die Ausstellung MEMORIA in der Kulturhalle Tübingen von

Heres - Der Verlust der Menschlichkeit

 

Die Installation „Heres - Der Verlust der Menschlichkeit“ setzt sich mit der Ausgrenzung, der Stigmatisierung und schließlich mit der Deportation und Ermordung von Juden im sogenannten Dritten Reich auseinander.
Heres –הרס- bedeutet Zerstörung und kommt aus dem Hebräischen.

Im Speziellen ist die Gesamtinstallation im Sinne der Erinnerungskultur den 22 Tübinger Juden gewidmet, denen die Flucht und der Weg ins Exil nicht mehr gelungen ist und die im Dritten Reich ermordet wurden. Wir orientieren uns dabei an dem Stichtag 30.1.1933, der auch von Lilli Zapf in ihrem Buch „Die Tübinger Juden“ genannt ist. Zu diesem Zeitpunkt waren 102 jüdische, bzw. jüdisch stämmige Bürger*innen in Tübingen gemeldet.

Am 30.1.1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und der Rassenwahn konnte sich endgültig Bahn brechen. Mit dem Ermächtigungsgesetz vom 24.3.1933 wurde der diskriminierenden Gesetzgebung Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Mitbürger*innen – auch in Tübingen - vollends Tür und Tor geöffnet. Mit der Reichspogromnacht am 9.11.1938 kam es zum endgültigen Zivilisationsbruch und Verlust der Menschlichkeit. Dies wird in der Installation zum zentralen Thema gemacht.     

Aber auch Impressionen des aktuellen jüdischen Lebens in Israel sind Bestandteil der Installation, um der Ausschließlichkeit der Opferrolle einen Aspekt der heutigen Normalität entgegenzusetzen, wodurch ein Bogen aus deutscher Vergangenheit in die israelische Gegenwart geschlagen wird.

Die künstlerischen Ansätze von Lissi Maier-Rapaport und Peter Krullis fügen sich zu einem Gesamtbild, das konzeptionell als künstlerische Einheit zu sehen ist.
Formal sind  verschiedene Einheiten / Werke zu sehen, die individuell konzipiert und gefertigt wurden und Werke, die in gemeinsamer Überlegung und Arbeit entstanden.

 


 

Peter Krullis –Werke

Werk 1
„Wo warst du, Adam?“
Acryllack, Fotos, Spiegelscherben, Schnur auf Holz (OSB)
122 x 75 cm (2019)

Werk 2
„Der Bruch – 9. November 1938“
Acryllack, Gessopaste auf Holz (OSB)
2 Tafeln jeweils 200 x 61 cm (2019)

 

Lissi Maier-Rapaport-Werke

Werk 1

„Abgründe“

Triptychon

Smalten, Glas, Marmor, Draht, Flexkleber auf Wediplatten

3 Tafeln jeweils 120x 60 cm (2019)

 

Werk 2

„Verbindung“

Gedenksteine

Wandobjektgruppe aus 22 Teilen

Gesamtgröße  150 x 200 cm (2019)

Steine aus der israelischen Wüste Negev, Marmor, Flexkleber auf Styropor

 

Werk 3

„Diskutieren, lachen, feiern- LEBEN!“

Impressionen aus Tel Aviv und Jerusalem

Farbfotografien

 

Gemeinschaftsarbeiten

Umsetzung und Ausarbeitung: Lissi Maier-Rapaport und Peter Krullis
Idee und Konzeption: Peter Krullis

 

1.

 „Wir waren …“ (Erinnerung ein Gesicht geben)
19 Stoffbanner - Portraits auf je 410 x 40 cm (2019)

 

2.

„Der Weg – Elend und Vernichtung“
Videomontage (Präsentation in Holzkasten) (2019)
Zugfahrt, -geräusche, Namen ermordeter Juden
Technische Umsetzung: Sabrina Mülle
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